Der Mensch ist in seiner Lebensgeschichte vielen Belastungen ausgesetzt, wie z.B. schädlichen Familienverhältnissen, Trennungen, Kränkungen, Gewalt, emotionalem oder sexuellem Missbrauch etc. Alle diese Ereignisse hinterlassen Spuren, die einen im Erwachsenen-Alltag immer wieder einholen, sei es in einem Gefühl von Sinnlosigkeit, Schwierigkeiten mit Nähe zu anderen Mensch, körperlichen Schmerzen oder funktionellen Störungen in der Sexualität. Diese Symptome lösen großes Leid unter den Betroffenen aus, haben aber in der Regel ihren Sinn. Die Aufgabe von Psychotherapie/Psychoanalyse ist es, diesen Sinn verstehen zu lernen und die Symptome durch ein Erlangen neuer Ansichten und Verhaltensweisen unnötig zu machen. Hierfür ist es notwendig, alte Beziehungsmuster mit den dazugehörigen schmerzhaften Erinnerungen und Gefühlen erneut zu aktivieren und in einem sicheren Rahmen durchzuerleben. Dies ist bei Professionist*innen nicht anders, auch sie tragen eigene unverdaute Lebenserfahrungen in ihre Arbeit mit hinein (sei es in Pflege, Medizin oder Pädagogik) und diese blinden Flecken können eine erfolgreiche Behandlung von Patient*innen deutlich erschweren. Hier erleichtert ein reflektorischer Austausch im Sinne einer Supervision die Arbeit enorm. |